Möglichst leicht. Aber höchsten Ansprüchen genügend! Das sind die Anforderungen an Teile im Flugzeugbau. Die Hersteller dieser Teile dürfen daher in Qualitätsfragen keine Kompromisse in der Produktion eingehen. Wenn es aber doch eine Möglichkeit gibt, die Kosten bei gleichbleibender Qualität zu optimieren, dann ist dies natürlich eine willkommene Ergänzung der Wertschöpfungskette. „Ein Kunde aus der Luftfahrtindustrie ist an uns herangetreten, weil er von unserem neuen servohydraulischen Antrieb gehört hat“, sagt Rainer Griesbaum, Mitglied der Geschäftsführung bei Presstec. Der Name des Kunden darf zwar nicht genannt werden – bekannt aber ist dessen Motivation: Der servohydraulische Antrieb sorgt für eine bessere Energieeffizienz der gesamten Anlage und spart viel Geld, da der Energieaufwand in der Massivumformung sehr hoch ist.
„Aktuell geht ein Umdenken durch Unternehmen und Politik“, sagt Griesbaum. „Fördermöglichkeiten und Steuereinsparungen reizen die Unternehmen, neue Produktionsmaschinen anzuschaffen und so die Energiebilanz zu verbessern.“ Auch außerhalb Europas ist dieser Trend zunehmend spürbar und genau von dort kam auch das Interesse an Presstecs neuem Pressenantrieb.
Griesbaum: „Die Frage, die im Raum stand, ist recht simpel: Wie schaffe ich es, dass meine hydraulische Presse in Pausen, beim Werkzeugwechseln und insgesamt im Leerlauf so wenig Energie wie möglich verbraucht?“ Die richtige Antwort ist dagegen schon etwas schwieriger.
Die standardmäßig zum Einsatz kommenden Hydraulikpumpen benötigen rund 20 bis 30 Prozent der Betriebsenergie der Anlage allein dafür, sich selbst zu schmieren und den Hydraulikdruck aufrechtzuerhalten. Diese 20 bis 30 Prozent an Energie werden also immer verbraucht – egal, ob die Maschine arbeitet oder im Leerlauf steht. Bei einer Motorisierung mit 300 kW Leistung sind 30 Prozent noch immer stattliche 90 kW Leistung, die ohne wirklichen Produktionsnutzen verpuffen und Kosten erzeugen. Zudem wird ein großer Teil dieser Leerlaufenergie in Wärme umgewandelt, die zum einen in die Umgebung abstrahlt – zum größten Teil aber im Hydrauliköl steckt.
Dieses Problem verursacht wiederum Kosten, denn für einen optimalen Betrieb müssen starke Kühlsysteme eingesetzt werden, um die Temperatur des Hydrauliksystems im grünen Bereich zu halten.
Setzt man nun statt des herkömmlichen Antriebs einen servohydraulischen ein, fällt zum einen die hohe Kühlleistung weg, da das System nur noch im aktiven Arbeitszustand Wärme erzeugt. In der Praxis ist oft eine Reduktion der installierten Kühlleistung um bis zu 70 Prozent möglich. Zum anderen fällt nahezu der gesamte Energieverbrauch in Stillstandzeiten weg, da schlichtweg kein Hydraulikdruck aufrechterhalten werden muss.
Diese Argumente haben auch den Presstec-Kunden überzeugt. Daher wird in Kehl nun an einer ölhydraulischen Gesenkschmiedepresse mit einer Presskraft von 4000 Tonnen für die Verarbeitung von Titanrohlingen gearbeitet. „Die Anlage wird in einer vierteiligen Konstruktion aus Stahlguss mit Zugankern gefertigt“, so Griesbaum. „Wir gehen aktuell von einer Höhe von rund sieben Metern und einem Gesamtgewicht von etwa 220 Tonnen aus.“ Die Hydraulikanlage sowie die Elektromotoren finden entweder neben der Presse in Flurhöhe, in einem Nebengebäude oder den Kelleräumen Platz und bieten so dem Kunden viele Variatonsmöglichkeiten für die Aufstellung der Anlage. Griesbaum: „Wir freuen uns über dieses grüne Projekt und sind gespannt, wann wir die Anlage an unseren Kunden liefern können.“
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